KZ-Gedenkhain
Der KZ-Ehrenhain auf dem Augsburger Westfriedhof wurde am 9. September 1950 e eingeweiht. Neben geistlichen Würdenträgern nahmen an dem abendlichen Festakt auch der Initiator Philipp Auerbach von der bayerischen Staatsregierung, der Augsburger Oberbürgermeister Dr. Müller sowie der Chefredakteur der Schwäbischen Landeszeitung Curt Frenzel teil. Umrahmt wurde die „würdevolle Feier“ von Augsburger Jugendorganisationen, die mit Fackeln und Fahnen aufmarschiert waren, wie die „Schwäbische Landeszeitung“ berichtete.
Der KZ-Ehrenhain ist Teil einer Erinnerungslandschaft im nördlichen Teil des Westfriedhofs, in deren Zentrum die Gedenkstätte für die Opfer der Luftangriffe auf Augsburg liegt. Westlich davon wurde ergänzend die Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus eingerichtet.
Auf der rechten Seite des Ehrenhains wird – in Ergänzung zur Gedenkstätte an die Augsburger Opfer der Luftangriffe – an 125 bei den Luftangriffen vom 25.2., 16.3. und 13.4.1945 ums Leben gekommenen Häftlinge des KZ-Außenlagers Haunstetten erinnert, viel von ihnen aus Polen sowie aus Frankreich, aber auch aus dem Reich und 10 weiteren Nationen. Nicht berücksichtigt sind dabei 126 ukrainische und russische Häftlinge, deren Namen erst jüngst recherchiert werden konnten. Auf der linken Seite sind im hinteren Bereich die sterblichen Überreste von 84 Häftlingen des KZ-Außenlagers Pfersee aus 9 Nationen bestattet. Da nicht alle Toten identifiziert werden konnten, wird auch an 42 unbekannte Häftlinge erinnert. Es folgen dann Augsburger, die aus unterschiedlichen Gründen in Konzentrationslagern eingewiesen wurden und dort ums Leben kamen.
Im vorderen Teil wird dann vor allem an politische Gegner des Nationalsozialismus erinnert, die ihren Widerstand mit dem Leben bezahlen mussten, so etwa Fritz Pröll, Clemens Högg, Beppo Wager, Leonard Hausmann und Hans Adlhoch, aber auch an Anna und Josef Weichenberger.
Insgesamt finden sich so nicht nur 235 Namen auf den Gedenksteinen, sondern 324 sowie 42 Unbekannte.
Dokumentation linke Seite Gedenkhain
Dokumentation rechte Seite Gedenkhain